Distanz-Wedge: Kontrolle für dein Golfspiel

Hast du dich schon einmal gefragt, wie du mit einem Wedge präzise Distanzen kontrollieren kannst? Der Distanz-Wedge-Schlag ist eine Technik, die dir hilft, mehr Spin, Kontrolle und einen gleichmäßigen Abflugwinkel zu erzeugen – bei Grünschlägen ab circa 50 Meter und mehr. Hier erfährst du, worauf es ankommt und wie du diese Technik in dein Spiel integrieren kannst.


Was ist das Besondere an einem Distanz-Wedge-Schlag?

Beim Distanz-Wedge geht es nicht darum, den Ball möglichst weit zu schlagen, sondern um Präzision. Anders als beim vollen Schwung verkürzt du hier den Bewegungsumfang und passt ihn an die gewünschte Distanz an. Dein Ziel ist es, dem Ball einen maximalen Spin zu geben, damit er kontrolliert stoppen kann, und gleichzeitig einen konstanten Abflugwinkel zu erreichen – idealerweise um die 30°. Das sorgt dafür, dass du dich einzig und allein auf die Dosierung deiner Schwunggeschwindigkeit konzentrieren kannst.


Der Schlüssel: Der richtige Spinloft

Für maximalen Spin brauchst du einen Spinloft von 45°. Das klingt vielleicht technisch, aber keine Sorge: Ich erkläre dir, wie du das umsetzt. Der Spinloft entsteht durch die Kombination aus dynamischem Loft (dem tatsächlichen Loft des Schlägers beim Treffen des Balls) und dem Eintreffwinkel.

Spinloft (45°) = Dynamischer Loft (40°) – Eintreffwinkel (-5°)

So erreichst du diesen Wert:

  • Treffmoment: Die Hände müssen deutlich vor dem Ball stehen, um den dynamischen Loft auf etwa 40° zu reduzieren. Benutzt du dein Sand Wedge mit 56° sind es in dem Fall 16° Neigung des Schaftes in Richtung Ziel.
  • Abwärtsbewegung: Der Ball wird in der Abwärtsbewegung getroffen, in unserem Beispiel 5°, was relativ normal für ein Schlag mit dem Wedge ist.

Das Ergebnis? Der Ball startet verhältnismäßig flach (um 30°, oder sogar etwas flacher im Verhältnis zum Boden), bekommt ordentlich Spin und lässt sich hervorragend kontrollieren.

Auf dem Bild starten alle Bälle im gleichen Startwinkel (27° zum Boden), die Distanz variiert je nach Schlägerkopf- und Ballgeschwindigkeit.


Die häufigsten Fehler – und wie du sie vermeidest

Vielleicht kennst du das: Du willst mit dem Wedge spielen, aber der Ball fliegt zu hoch, zu kurz oder einfach unkontrolliert. Das passiert häufig, wenn man intuitiv „löffelt“, also versucht, den Ball hochzuheben. Hier ein paar typische Probleme und wie du sie lösen kannst:

  • Zu früher Treffpunkt: Wenn du den Ball „löffelst“, ist dein Handrücken im Treffmoment nach oben gebeugt. Das führt zu einem hohen Loft und einem unkontrollierten Ballflug.
    Tipp: Achte darauf, dass deine Hände vor dem Ball bleiben.
  • Hoher Startwinkel, wenig Spin: Ein zu hoher dynamischer Loft sorgt dafür, dass der Ball höher abfliegt und weniger Spin hat. Besonders etwas längere Distanzen sind damit schwer zu schaffen.
    Tipp: Bringe den Schläger in der Ansprechposition mit dem Griffende stärker nach vorne.
  • Inkonstanz: Ohne die richtige Technik wird der Abflugwinkel jedes Mal anders, was die Dosierung erschwert.
    Tipp: Übe eine konstante Hand- und Körperposition im Treffmoment, indem du den Schlag hauptsächlich aus der Körperdrehung spielst. Hältst du diese an, überholt dein Wedge deine Hände zu früh.

So trainierst du den Distanz-Wedge-Schlag

Keine Sorge, du musst kein Profi sein, um diese Technik zu lernen. Mit den richtigen Übungen kannst du deinen Distanz-Wedge-Schlag Schritt für Schritt verbessern. Hier sind ein paar praktische Tipps:

  1. Hände vor den Ball
    Experimentiere anfangs mit deiner Setup-Position und deinem Griff. Ein starker Griff hilft dir dabei den Loft zu reduzieren. Versuche den Loft ruhig erstmal recht stark zu reduzieren und beachte, wie der Ball reagiert. Hast du ein Hybrid oder Driving Eisen mit 20° Loft, kannst du dieses als Referenz nehmen, wie weit du die Hände vor den Ball bringen musst, um diese auf 0° zu bringen. Mache damit ein paar Schwünge und versuche den Ball trotz guter Treffer nicht, oder nur minimal abheben zu lassen. Dann bist du auf dem richtigen Weg und kannst es wieder mit dem Wedge versuchen.
  2. Kontrolle des tiefsten Punkts
    Übe, den tiefsten Punkt deines Schwungbogens präzise zu treffen. So vermeidest du fette oder dünne Treffer.
  3. Die richtige Ballwahl
    Wähle Bälle mit einer Urethan-Schale. Diese erzeugen mehr Reibung auf der Schlagfläche und damit auch mehr Spin. Der Abflugwinkel wird durch die erhöhte Reibung ebenso flacher, als mit einem Ball mit Surlyn-Schale. Urethan-Schalen findest du fast ausschließlich bei Bällen aus dem Premium-Segment.

Warum du den Distanz-Wedge-Schlag lernen solltest

Vielleicht denkst du, dass diese Technik nur etwas für Profis ist – aber das stimmt nicht! Der Distanz-Wedge-Schlag erfordert keine hohe Schlägerkopfgeschwindigkeit und ist daher für Golfer aller Spielstärken geeignet. Besonders, wenn du oft auf Distanzen spielen musst, die für einen vollen Schwung zu kurz sind, bringt dir diese Technik enorme Vorteile.

Du wirst feststellen, dass dein Spiel präziser wird und du dich wohler fühlst, wenn du auf dem Platz schwierige Schläge angehst. Ein konstantes Ballverhalten und mehr Kontrolle helfen dir, dein Handicap zu verbessern und selbstbewusst aufzutreten.


Fazit:
Der Distanz-Wedge-Schlag ist eine lohnenswerte Technik, die du unbedingt ausprobieren solltest. Mit etwas Training kannst du deine Kontrolle und Präzision auf dem Platz deutlich steigern. Also schnapp dir dein Wedge, probiere die Übungen aus und entdecke, wie viel Potenzial in deinem Kurzspiel steckt!

Brauchst du Hilfe, können wir uns das gerne einmal gemeinsam, oder in einer Videoanalyse anschauen.

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